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Franz Leopold Graff

ein weiterer bedeutender Komponist aus Ruppersthal
Franz Leopold Graff wurde am 16. Oktober 1719 in Ruppersthal in jenem Haus, das später ebenfalls das Geburtshaus von Ignaz J. Pleyel war, geboren. Er starb am 16. März 1779 im Benediktinerstift Göttweig.

Franz Leopold Graff stammt aus der Ruppersthaler Lehrerfamilie Graff. Laut Ruppersthaler Kirchenchronik war sein Vater Andreas Graff (auch Graf) bis 1742 Schulmeister in Ruppersthal. Ihm folgte sein erster Sohn Johann Michael, der die spätere Mutter von I. J. Pleyel, Anna Theresia Forster am 9. Jänner 1742 ehelichte. Michael Graf(f) starb nach zweijähriger Ehe am 4. Februar 1744 als 35-jähriger. Die Witwe und Lehrerin Anna Theresia Forster wurde dann von Martin Pleyl aus Bad Pyrawarth, der zur Ausbildung die damalige Musterschule in Maissau besuchte, am 28. April 1744 geheiratet.

Anna Theresia schenkte Martin Pleyl acht Kinder, wovon vier überlebten. Das jüngste Kind hiess Ignatius Josephus Pleyl (später Pleyel).
Stift Göttweig
Stift Göttweig
Laut Professbuch des Stiftes Göttweig (veröffentlicht von H. H. Abt Dr. Clemens Lashofer) wirkte Franz Leopold Graff von 1744 bis 1779 als Schulleiter (Schulmeister) im Benediktinerstift Göttweig.

Gemäß Göttweiger Pfarrmatrik war Graff "Musicus und Schulmeister allhier" (gemeint ist das Stift Göttweig).

Franz L. Graff verdankt man die einzige Abschrift der verschollenen und 1957 wiederentdeckten „Roratemesse“ von Joseph Haydn.

Graff als Komponist

Er schrieb mindestens 10 Messen (darunter die St Ruperti Messe, vermutlich nach dem Ort Ruppersthal bzw. nach dem vermutlichen Gründer von Ruppersthal: „St Rupertus“).

Ferner schrieb der Ruppersthaler Komponist 14 Requien, insgesamt fast um die 100 Sakralwerke.

Von Franz Leopold Graff sind eine ganze Reihe von Werken im Musikarchiv des Stiftes Göttweig, das Herr Univ.-Prof Dr. F. Riedel betreut, nachweisbar.

Franz L. Graff galt neben Johann Georg Zechner (1717-1778) als begabter Komponist, dessen Schaffen den Stilwandel vom barocken zum klassisch-romantischen Stil während der theresianischen Epoche widerspiegelt. Der Komponist, Schulleiter und Musicus wohnte in einer Lehrerwohnung im Stift Göttweig.

Leider gibt es im Benediktinerstift Göttweig kein einziges Bild von Franz Leopold Graff . Es war damals üblich, erst ab den Chorregenten (z.B. Porträts eines Abtes) anzufertigen. Erst in der Biedermeierzeit kommen namentlich gekennzeichnete Porträts bei weniger hochgestellten Personen vor.


Quellen:

“Der Göttweiger Thematische Katalog von 1830, Band I und II“, „Die Göttweiger Pfarrmatrik“, „Die Ruppersthaler Pfarrmatrik“, „Niederösterreichische Komponisten“, Professbuch des Stiftes Göttweig, Kommentar und Unterstützung durch: Univ. Prof Dr. F. Riedel, Musikpflege im Stift Göttweig.